Langzeitarbeitslose jetzt in Lohn und Brot bringen!

Veröffentlicht am 06.12.2018

BADEN-BADEN. Die Mittelstandsvereinigung (MIT), so ihre Vorsitzende Dr. Anemone Bippes, fordert für Baden-Baden Maßnahmen, die dazu geeignet sind, Langzeitarbeitslose – darunter viele alleinerziehende Frauen – für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen. In Bayern, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern gibt es gute Vorbilder. „Und wenn nicht jetzt, wann dann. Wir brauchen in Baden-Baden, wo überproportional viele Alleinerziehende leben, Maßnahmen, die auch Alleinerziehende aus der Arbeitslosigkeit holen. Die Aussichten sind nach wie vor sehr gut. Ein Ende des seit rund zwölf Jahren anhaltenden Aufschwungs am Arbeitsmarkt ist trotz aller konjunkturellen Stolpersteine nicht in Sicht“, meint Dr. Anemone Bippes, Vorsitzende der MIT Baden-Baden / Rastatt.

Der Arbeitskräftemangel in unserer Region nimmt immer mehr zu. Unternehmen suchen händeringend Personal. Offene Stellen können nicht besetzt werden. Doch nicht alle Menschen profitieren vom Boom auf dem Arbeitsmarkt. Doch auch für sie gibt es Hilfe. Tandem-Projekte gibt es in Deutschland in ganz unterschiedlichen Ausprägungen. Immer mit dabei – die jeweiligen Jobcenter. Die Mittelstandvereinigung wird das Gespräch suchen und Möglichkeiten für Baden-Baden diskutieren. „Über den Tandem-Projekten steht das große Ziel, dass sich Hartz IV nicht vererben darf. Nur wenn wir es schaffen, wenigstens ein Elternteil in Lohn und Brot zu bringen, kann der Armutskreislauf unterbrochen werden“, ist sich Dr. Anemone Bippes sicher.

Das besondere an Tandem – im Focus steht die ganze Familie mit ihren individuellen Bedürfnissen und Problemen. „Jeder Fall ist anders gelagert. Auch die Kinder sind im Focus. Sie erhalten eine maßgeschneiderte Förderung, insbesondere im Hinblick auf Bildungskompetenz und qualifizierte Betreuung. Keine Frage – die Zielgruppe ist klein und schwierig. Aber es lohnt sich. In Nürnberg beispielsweise haben sich Stadt und Jobcenter zusammengetan. Ein Team, bestehend aus einem Fallmanager und einer Sozialpädagogin, kümmert sich um jeweils rund 40 Fälle. Die Probleme seien vielzählig, wird aus Nürnberg berichtet. Das fange schon bei einer fehlenden oder nicht passenden Kinderbetreuung an, Schwierigkeiten an der Schule, Schulden, Wohnungsproblemen, sprachliche Probleme. Die Tandems versuchen immer, ein passgenaues Angebot zu schnüren. Neben den regelmäßigen Treffen im Jobcenter gebe es auch Hausbesuche. „Das Projekt mit ganzheitlichem Ansatz ist nachhaltig erfolgreich und könnte Vorbild sein für Baden-Baden“, so Dr. Anemone Bippes