CDU Baden-Baden auf jüdischen Spuren in der Kurstadt

Veröffentlicht am 29.07.2019

Auf Initiative des CDU-Kreisvorstandsmitglieds Alexander Bulazel fand am 25. Juli eine Stadtführung unter dem Motto „Jüdische Wurzeln in Baden-Baden“ statt. Geleitet wurde der Rundgang vom Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Baden-Baden, Daniel Naftoli Surovtsev. Der Rabbiner ist Autos des Stadtführers „Jüdische Spuren in Baden-Baden“ und ein ausgewiesener Kenner der jüdischen Geschichte in der Kurstadt Baden-Baden.

Die Stadtführung startete am Souvenir- und Spielwarenladen „Schwarzwald-Bazar“ in der Lichtentaler Straße und endete in der Synagoge der jüdischen Gemeinde in der Werderstraße. In der Führung wurde deutlich, wie eng jüdisches Leben in der Stadt Baden-Baden verankert war. Die über die Weltkriege hinweg weitgehend gut erhaltene Bausubstanz der Stadt ermöglicht einen sehr lebensnahen Streifzug durch die jüdische Geschichte. So geht die Geschichte des Schwarzwald-Bazar in der Lichtentaler Straße 14 im Herzen der Kurstadt zurück auf Robert Nachmann (geb. 1884), der das Geschäft unter dem heutigen Namen mit seiner Frau Friede führte. Vor dem Ersten Weltkrieg tätigten hier auch prominente Kurgäste, darunter Prinz Max von Baden, der Kronprinz und der König von England ihre Einkäufe.

Es gab zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte in Baden-Baden, die im Besitz jüdischer Geschäftsleute waren. Unter den Juden, die in Baden-Baden lebten, waren zahlreiche angesehene Kaufleute vertreten – Uhren und Schmuck, Brillen, Kleidung. Viele dieser Geschäfte sind auf der Sophienstraße zu finden. Unter ihnen: „Wormser & Prinz“ – Herrenanzüge in der Sophienstraße 17, „Julius Nachmann“ – Lederwaren und Reiseartikel auf der Sophienstraße 20 und das Möbelhaus „Kaiserhof“ auf der Sophienstraße 22 und andere mehr.

Auch die „Alte Hof Apotheke“, älteste Apotheke in der Kurstadt, hat jüdische Wurzeln. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte die Apotheke Julius Wohl, einem Mitglied der jüdischen Gemeinde.  Auch das wohl älteste Hotel der Kur- und Bäderstadt Baden-Baden hat jüdische Wurzeln. Eine der Thermalquellen, die am Anfang „Kleiner Brühbrunnen“ genannte wurde, wurde seit dem Ende des 18. Jahrhunderts „Judenquelle“ genannt. Im Jahr 1689 bekam die Badherberge „Zum Hirsch“ das Wasserrecht an der „Judenquelle“. Die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten ist eine Zäsur.